Trends in der Zahnmedizin, welche Herausforderungen kommen auf niedergelassene Zahnmediziner zu und wie sieht der Patient von Morgen aus?
Der Patient von Morgen,
wird durch digitale Sprachassistenz und künstliche Intelligenz zu hause unterstützt bevor er persönlich den Weg in die Praxis antreten muss. Die Softwaretechnik ist schon jetzt dazu in der Lage, Zahnarzttermine vollautomatisiert zu vereinbaren. Durch den Fortschritt bei der KI künstliche Intelligenz wird die zahnmedizinische Versorgung zukünftig bereits zu Hause beim Patienten beginnen. Neue, digital basierende Technologien helfen bei der Prävention und sorgen proaktiv dafür, dass Patienten bei Zahnproblemen frühzeitig eine Praxis aufsuchen. Der Patient schildert seine Zahnprobleme einem digitalen Sprachassistenten der mit gezielten Rückfragen die Probleme analysiert und ggf. weitere Schritte anstößt, z.B. die Bestellung von Schmerzmitteln, oder ein Termin beim Hausarzt. Durch den Einsatz von smarten Zahnbürsten wird der Patient auf mögliche Mundprobleme frühzeitig hingewiesen. Es gibt Zahnbürsten die in Verbindung mit einer App das Putzverhalten erkennen und optimieren können. Der Patient sieht auf seinem Smartphone oder Tablet die zu putzenden Bereiche und kann schnell und frühzeitig auf mögliche Entzündungen oder Infektionen reagieren. Beim scannen der Mundsituation erkennen KI Algorithmen Zahnprobleme, z.B. Zahnstein oder Entzündungen. Zudem erkennen Sensoren bestimmte Stoffe die auf mundgesundheitsproblematische Ernährungs-, und Lebensgewohnheiten deuten. Eine mit der smarten Zahnbürste verbundene App kann bei Bedarf direkt einen Besuch beim Zahnarzt vorschlagen oder umgekehrt könnte der Zahnmediziner die Patientendaten automatisch erhalten und so beispielsweise die Fortschritte einer kieferorthopädischen Behandlung überprüfen. Der Vorteil dabei ist, dass der Patient genau dann einbestellt wird, wenn eine Behandlungsmaßnahme erforderlich ist. Ein echter Fortschritt!
In der Praxis werden Patientendaten von der Gesundheitskarte eingelesen und an die Behandlungseinheit übertragen welche die Patientendaten lädt und gleichzeitig dafür Sorge trägt, dass der Behandlungsstuhl entsprechend der Patientenbedürfnisse bereits passend positioniert wird. Um solche komplexen Funktionalitäten technisch umsetzen zu können, kommen vermehrt Augmented Reality Technologien zum Einsatz. Was versteht man unter Augmented Reality und wie funktionieren diese Technologien? Unter Augmented Reality versteht man eine Erweiterung der Realitätswahrnehmung. Durch den Einsatz von Sensortechnologien werden bestimmte menschliche Sinnesmodalitäten mittels Hard- und Software in computergestützte Technologien übertragen. Dazu gehören Sinneswahrnehmungen, wie z.B. Puls/Herzschlag und Körpertemperatur. Die Augmented Reality Software erkennt den Stresslevel des Patienten und bietet ihm entspannte Musik oder eine Massagefunktion an. Durch den Einsatz derartiger Technologien wird der Zahnarztbesuch zu einem Event. Die technologischen Möglichkeiten von Augmented Reality gehen aber noch ein ganzes Stück weiter. Der Zahnarzt überprüft die Mundgesundheit seines Patienten mittels eines Intraoralscanners. Der Intraoralscanner fertigt Aufnahmen von Hart- und Weichgewebe an und macht parallel dazu einen Gesichtsscan. Über CAD-Gestaltungsprogramme können die erforderlichen Restaurationen dem Patienten sofort als fertiges Ergebnis präsentiert werden. Weiterhin können mit dieser Technologie Bohrschablonen für Zahnimplantate angefertigt und digital an das Zahnlabor gesendet werden. Nach Implantatsetzung/Einheilzeit wird das Weichgewebe erneut gescannt um die Krone anfertigen zu können. Auch dieser Arbeitsprozess erfolgt mittlerweile vollkommen digitalisiert. Der Patient erspart sich dadurch einige Zahnarztbesuche da die einzelnen Arbeitsschritte soweit als möglich bereits zusammen gefasst werden.
Düsseldorf den 01.09.2020
Fortsetzung folgt in kürze!